Ein Kleinod der Natur

 

Der Landesfischereiverband Pfalz e.V. gestaltet seine Fischzuchtanlage in Eußerthal in ein Umweltreservat um. Im Birkenthal auf der Gemarkung Eußerthal speist der Sulzbach die 26 Teiche der Fischzuchtanlage des Landesfischereiverbandes. Die Fischzuchtanlage wurde 1930 vom Fischereiverband gekauft. Ein Traum für alle natur- und umweltbewussten Menschen, wenn sich bei Sonnenaufgang in der atemberaubenden Morgenstille die Nebelschleicher über den Fischteichen lichten. Zurzeit könnten 26 Teiche mit unschiedlichen Größen bewirtschaftet werden.

Als sich der Pächter der Anlage zum Jahresende 2002 verabschiedete, versuchte der Verband die kommerzielle Fischzucht mit Forellen, Saiblingen und Äschen ehrenamtlich weiter zu betreiben. Nachdem sich dies als äußerst problematisch herausstellte, beschloss der Vorstand vor zwei Jahren, unter der Leitung des neuen ersten Vorsitzenden Gustav Pade, die kommerzielle Fischzucht einzustellen. Allerdings sollte das traumhafte  Kleinod, die Fischzuchtanlage Eußerthal des Landesfischereiverbundes Pfalz, nicht ungenutzt brach liegen bleiben.

Deshalb wurde im Februar 2010 der Antrag an die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd und dem Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz gestellt, unter Einbindung der Fischzuchtanlage Schutzprogramme für gefährdete bzw. bedrohte heimische Fischarten, Krebse und auch Muscheln (Rote Liste) zur Ergänzung der Bestände bzw. der Wiederansiedlung aufzulegen. Damit kann ein nachhaltiger Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht sowohl unter als auch über der Wasseroberfläche in den Gewässern unserer Mitgliedsvereine geleistet werden. Ein ehrgeiziges Ziel, aber mit dem Engagement vieler zu schaffen. Diese Überlegungen wurden nicht nur vom MUFV äußerst begrüßt, sondern bei nachvollziehbaren Ergebnissen auch finanzielle Unterstützung in Form von Zuschüssen zugesagt. Als Pionierfisch des Schutzprogrammes wurde der Schlammpeitzger auserkoren. Der Fischereireferent der SGD Süd, Thomas Oswald, von der wahrscheinlich bundesweiten einmaligen Natur- und Umweltmaßnahme begeistert, stellte den Kontakt mit dem Institut für Umweltwissenschaften der Universität Koblenz/Landau her, sodass bereits im Januar 2011 die ersten Kooperationsgespräche mit Prof. Dr. Ralf Schulz und seinem wissenschaftlichen Stab geführt werden konnten. Zwischenzeitlich haben die wissenschaftlichen Mitarbeiter Rene Gergs und Thomas Schmidt einen Teich hergerichtet, der geeignet ist, Schlammpeitzger aufzunehmen.

Die SGD Süd als dritter Partner im Bunde hat durch ihren Vizepräsidenten Ralf Neumann bei der Jahreshauptversammlung des LFV Pfalz in Münchweiler das große Interesse der Oberen Fischereibehörde deutlich gemacht und den Besuch auf der Fischzuchtanlage Eußerthal im Juni angekündigt.